Montag, 1. Dezember 2014

Mit weiblicher List



Mit weiblicher List

Bereits seit dem dritten Lebensjahr wünschte unsere Tochter sich einen eigenen Hund.
Aber erst als Sie das 10. Lebensjahr erreicht hatte, war ich der Meinung:

„Jetzt könne Sie eine gewisse Verantwortung übernehmen.“
Doch da hatte ich die Rechnung ohne meinen Mann gemacht!
Ein Kläffer käme Ihm nicht ins Haus, schließlich wurde er von so einem Köter, 

wie er immer behauptete, gebissen. 
All mein Bitten und Betteln half nichts, mein Mann blieb stur.
Kurz vor Weihnachten saßen wir, wie jedes Jahr gemeinsam am Küchentisch und
schrieben für den Weihnachtsmann... unseren Wunschzettel.
Ohne lange zu überlegen, zeichnete mein 
Mann auf seinem Blatt Papier
einen Hund, dann nahm er einen roten Stift und übermalte den Hund mit einem dicken Kreuz.

Bestimmend sprach er zu seiner Tochter:
"
So… der liegt dieses Jahr nicht unter dem Tannenbaum!
Dabei zeigte er t
riumphierend auf seine Zeichnung.

Das Kind brach sofort in Tränen aus und somit war die Vorweihnachtsstimmung dahin.
Enttäuscht und schluchzend rief Sie: 
„Papa Du bist gemein!“

Daraufhin erhob sich Ihr Vater wortlos vom Stuhl und verschwand  ins Wohnzimmer.
Wie immer blieb mal wieder alles an mir hängen!
Schau mal… flüsterte ich Ihr ins Ohr: „Das ist doch kein Hund, dass ist doch eine Ratte,
was Papa da gezeichnet hat und eine Ratte kommt mir auch nicht ins Haus!“

Beipflichtend  huschte ein kleines Lächeln über Ihr verheultes Gesicht.
Was mein Kind und mein Gatte bis dato nicht ahnten, den Hund hatte ich längst gekauft:
"Einen süßen kleinen Welpen von 9 Wochen!"
Aber das konnte ich meinen Mann nicht beichten: „Der hätte mich gelyncht!“
Und so blieb mir nichts anderes übrig, mit regelwidrigen Mitteln, sein Einverständnis zu ergaunern. 
Daher... verriet ich mit einer gewissen Arglist, meinem Kind Ihr angehendes Weihnachtsgeschenk.
Ein schlechtes Gewissen hatte ich dabei nicht, denn meine bessere
 Hälfte, hatte es ja nicht anders gewollt!

Das Thema Hund war nun an der Tagesordnung.
Bei all den Diskussionen hielt ich mich stets diskret zurück, in der Hoffnung mein Kind würde Ihren Vater schon weichklopfen. 

Meine kleine Intrige hätte genauso nach hinten losgehen können.
Aber in der Ruhe liegt bekannter Maßen die Kraft!
Langsam schien mein Plan aufzugehen, denn mein Mann reagierte bei dem
Wort Hund schon etwas gereizt und nach einer Woche intensiver Bearbeitung
durch unsere Tochter, gab Er entnervt nach.
Mit dem Hinweis: "Den Köter, fass ich aber nicht an!"
Offiziell konnte ich nun das Weihnachtsgeschenk für unsere Tochter besorgen.
Letztendlich hatte meine weibliche List zum Erfolg geführt
Am nächsten Tag zogen wir gleich los den Hund nach Hause zu holen
und so hielten wir bereits
 drei Tage vor Heiligabend unsere kleine Pudeldame "Trixi" im Arm.

Doch was glauben Sie geschah am ersten Weihnachtsfeiertag?
Da lagen Herrchen und Hündchen gemeinsam auf der Couch... zum Mittagsschläfchen.

Pudel bilder

© Nora Marquardt

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