So entstand der Pharisäergrog
Sage aus Husum
In einem Dorf, in der Nähe von Husum, hatte ein neuer Pfarrer sein Amt angetreten.
Er war außerordentlich stark im Glauben und zog gegen alle Art von Sünde wortreich zu Felde.
Besonderen Kummer machte es ihm, daß seine Schutzbefohlenen keine Gelegenheit vorüber gehen ließen um tüchtig " to supen" ( saufen ).Begräbnisse, Hochzeiten, Kindtaufen und alle Feiertage zusammen waren den Männern nicht Anlässe genug, um ordentlich Schnaps zu trinken. " Gesupt" wurde auch, wenn die Kuh gekalbt und die Gans gut gebrütet hatte.
Nun war der neue Pfarrer nicht bloß ein gläubiger Mann, er war auch wortgewaltig. Er donnerte nicht nur von der Kanzel herab auf die dicken Schädel ein, er redete auch jedem einzelnen ins Gewissen, und so brachte er es nach einer gewissen Zeit zum Erfolg.
Die Männer fingen an, vom Alkohol auf Kaffee umzusteigen. Nicht alle zur gleichen Zeit, aber zur Freude des Pfarrers, waren immer mehr bereit, mit ihm zusammen Kaffee zu trinken.
An dem einen Wintertag nun, von der Nordsee her pfiff es, daß jeder Mühe hatte,auf den Beinen zu bleiben, an so einem Wintertag mußten sie Momme Mommsen zu Grabe tragen. Der alte Momme war ein wohlhabender Mann gewesen, und dementsprechend fiel nach der Feier am Grab die Tafelei im Haus aus. Durchgeblasen, wie sie vom Fridhof kamen, wurde jedem erst einmal eine Tasse heißer Kaffe vorgesetzt, wobei sich auf des Herrn Pfarrers Tasse eine besonders hohe Sahnehaube wölbte.
Im nächsten Augenblick war nur noch Schlürfen und Schlucken zu hören, dann ging ein gutgelauntes Nicken zu Mommes Witwe hinüber. Plötzlich aber sprang der Pfarrer auf, er hatte seine Tasse noch in der Hand.
"ihr Pharisäer", rief er, ihr Pharisäer, ihr! Jetzt weiß ich warum ihr plötzlich so gerne Kaffe trinkt. Rum ist drin, Rum, und damit man´s nicht riecht, habt ihr die Sahne draufgekleckst. Diesmal habe ich die falsche Tasse erwischt. O, ihr Pharisäer!"
Daß Mommes Witwe händeringend in die Küche lief und der lütten Deern, die das Unheil angerichtet hatte, eines hinter die Ohren gab, versteht sich. Aber herausgekommen ist die scheinheilige Gefügigkeit damit doch.
Nun ist nicht überliefert, ob sich der Pfarrer im Laufe der Jahre seiner Gemeinde angepaßt hat oder umgekehrt. Geblieben ist das Getränk das Pharisäergrog genannt wird.
Er war außerordentlich stark im Glauben und zog gegen alle Art von Sünde wortreich zu Felde.
Besonderen Kummer machte es ihm, daß seine Schutzbefohlenen keine Gelegenheit vorüber gehen ließen um tüchtig " to supen" ( saufen ).Begräbnisse, Hochzeiten, Kindtaufen und alle Feiertage zusammen waren den Männern nicht Anlässe genug, um ordentlich Schnaps zu trinken. " Gesupt" wurde auch, wenn die Kuh gekalbt und die Gans gut gebrütet hatte.
Nun war der neue Pfarrer nicht bloß ein gläubiger Mann, er war auch wortgewaltig. Er donnerte nicht nur von der Kanzel herab auf die dicken Schädel ein, er redete auch jedem einzelnen ins Gewissen, und so brachte er es nach einer gewissen Zeit zum Erfolg.
Die Männer fingen an, vom Alkohol auf Kaffee umzusteigen. Nicht alle zur gleichen Zeit, aber zur Freude des Pfarrers, waren immer mehr bereit, mit ihm zusammen Kaffee zu trinken.
An dem einen Wintertag nun, von der Nordsee her pfiff es, daß jeder Mühe hatte,auf den Beinen zu bleiben, an so einem Wintertag mußten sie Momme Mommsen zu Grabe tragen. Der alte Momme war ein wohlhabender Mann gewesen, und dementsprechend fiel nach der Feier am Grab die Tafelei im Haus aus. Durchgeblasen, wie sie vom Fridhof kamen, wurde jedem erst einmal eine Tasse heißer Kaffe vorgesetzt, wobei sich auf des Herrn Pfarrers Tasse eine besonders hohe Sahnehaube wölbte.
Im nächsten Augenblick war nur noch Schlürfen und Schlucken zu hören, dann ging ein gutgelauntes Nicken zu Mommes Witwe hinüber. Plötzlich aber sprang der Pfarrer auf, er hatte seine Tasse noch in der Hand.
"ihr Pharisäer", rief er, ihr Pharisäer, ihr! Jetzt weiß ich warum ihr plötzlich so gerne Kaffe trinkt. Rum ist drin, Rum, und damit man´s nicht riecht, habt ihr die Sahne draufgekleckst. Diesmal habe ich die falsche Tasse erwischt. O, ihr Pharisäer!"
Daß Mommes Witwe händeringend in die Küche lief und der lütten Deern, die das Unheil angerichtet hatte, eines hinter die Ohren gab, versteht sich. Aber herausgekommen ist die scheinheilige Gefügigkeit damit doch.
Nun ist nicht überliefert, ob sich der Pfarrer im Laufe der Jahre seiner Gemeinde angepaßt hat oder umgekehrt. Geblieben ist das Getränk das Pharisäergrog genannt wird.
Zutaten pro Portion
2 Teel. Zucker
1 Tasse starker schwarzer Kaffee
1 cl Rum
2 gehäufte Essl. Schlagsahne
1 Tasse starker schwarzer Kaffee
1 cl Rum
2 gehäufte Essl. Schlagsahne
Zubereitung
Zucker, Kaffee und der Rum werden erhitzt bis kurz vor den Siedepunkt.
Gut umgerührt in ein Grogglas geben und mit der Schlagsahne bedecken.
Gut umgerührt in ein Grogglas geben und mit der Schlagsahne bedecken.
Tip
An der Nordseeküste, wo der Pharisäergrog erfunden wurde, füllt man ihn nicht in ein Glas sondern in einen Kaffeebecher.
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